Werke
Die Wieder-Entdeckung eines verschollenen Erbes
Die Kollektion Curnonsky galt seit Jahrzehnten als verschollen. Sie lagerte in einer Pariser Spedition zwischen dem Bücherschatz eines verarmten Pariser Kunstsammlers. Nachdem Inge Huber dessen Bibliothek erworben hatte, sortierte sie den Inhalt und entdeckte darin den Nachlass von Curnonsky. Sie begann ihn zu studieren und zu katalogisieren. Sie fasste den gastronomischen Inhalt zusammen und verlegte das Erbe eines der berühmtesten Gastronomen in drei Bänden.
Jeanne B. Barondeau: 3 Bände in franz. Sprache
Komentar von Jürgen Dollase: (EAT – DRINK – THINK . DE )
Der Gastrokritiker schreibt am 7. Januar 2022 über den Verlust der Speisekarte und bemerkt:
(…) Wer etwa die Geschichte der Gourmetküche parallel zum Aufkommen des Guide Michelin verfolgen möchte, kann das am besten mit dem dreibändigen Buch von Inge Huber (alias Jeanne B. Barondeau) tun, der es vor etlichen Jahren gelungen ist, den gesamten Nachlass dieses berühmten französischen Restaurantkritikers und kulinarischen Autors zu erwerben. In diesem Buch, das übrigens unglaublich spannende Einsichten in die Entwicklung der Gourmetküche bietet, sind die vielen Speisekarten der Sammlung ein Kernstück für die Dokumentation.
Inge Huber: Biografie in deutscher Sprache
CURNONSKY – Man könnte meinen, er sei eine findig erfundene Kunstfigur …
Der Rezensent gibt zu, dass er nach einer ersten Sichtung des Buches Curnonsky oder das Geheimnis des Maurice-Edmond Sailland verunsichert war und ihm der Verdacht, hier werde ein pfiffiges Spiel getrieben, keineswegs abwegig erschien. Absichernde Recherchen im Internet beweisen: Maurice-Edmond hat tatsächlich gelebt. Und wie! … Mit wachsender Faszination liest man Inge Hubers Biographie, denn von Kapitel zu Kapitel überrascht Curnonsky aufs Neue.
Archi W. Blechenberg (Herrenzimmer 2010)
NEUAUFLAGE „CURNONSKY“ (siehe oben). Die Biographie zeigt Curnonsky den Montmartrois, der im Kreis verarmter Poeten seinen Hunger bei Frédé im Lapin agile stillte, – der mit Toulouse Lautrec im verqualmten Kabarett Le Chat Noir um die Wette soff und sich an den Hassreden von Aristide Bruant ergötzte. Sie beschreibt Curnonsky, den Salonlöwen und verwöhnten Bourgeois, der als geschätzter Gast in höchsten Gesellschaftskreisen verkehrte, – den exquisiten Feinschmecker, Gourmet und Prinz der Gastronomen, der sich im Grand Vefour verwöhnen lässt und trotzdem gesteht:
„Ich habe niemals vorzüglicher gegessen als bei den Weinbauern zu Hause, bei den Bauern des Landais, bei den bretonischen Fischern, bei den „Canuts“ in Lyon und bei den Pariser Arbeitern.“